WERKStadt Limburg

Die WERKStadt Limburg ist ein Einkaufszentrum, welches in den Hallen des ehemaligen Bahn-Ausbesserungswerkes Limburg errichtet und im Jahr 2009 eröffnet wurde. Das Zentrum erstreckt sich über ein Areal von 75.000 Quadratmetern und bietet sowohl Raum für Einzelhandelsgeschäfte als auch für produzierendes Gewerbe. Das gesamte Gelände bietet rund 600 Parkplätze für seine Kunden; die Parkplätze werden hauptsächlich über die Diezer Straße sowie in kleinerem Umfang über die Joseph-Schneider-Straße angebunden, dazu wurde in der Diezer Straße ein neuer Kreisverkehr geschaffen.

Durch die Besucher des WERKStadt-Geländes, die zum großen Teil mit dem Auto anfahren, hat die Verkehrsbelastung in der Diezer Straße deutlich zugenommen. Die Verkehrsbelastung der Diezer Straße gilt jedoch als Hauptargument für die Schaffung einer Umgehungsstraße. Diese Südumgehung soll den Verkehr aus Richtung Diez, der nicht die Innenstadt zum Ziel hat, um die Innenstadt herumführen. Dadurch soll die Innenstadt entlastet werden.

Mit der WERKStadt wurde jedoch eine neue Attraktion geschaffen, die zusätzlichen Verkehr aus Richtung Diez anzieht. Dieser zusätzliche Verkehr möchte aber in die Innenstadt und wird die Südumgehung nicht benutzen, sondern dauerhaft über die Diezer Straße in die Stadt einfahren.

In einem zweiten Bauabschnitt soll die Verkaufsfläche der WERKStadt um nochmals 14.000 Quadratmeter erweitert werden; als neue Mieter sind ein Elektrofachmarkt sowie attraktive Bekleidungsgeschäfte geplant, die ein großes Publikum in die WERKStadt ziehen sollen. Zusätzlich soll ein neues interaktives Museum zum Mitmachen, das “Mechanikum”, Publikum in die WERKStadt ziehen.

Schon heute hat der Kreisel in der Diezer Straße - ohne die Erweiterung der WERKStadt - die Grenzen der Belastbarkeit erreicht. Besonders in den Vormittags- und Nachmittagsspitzen kommt der Verkehr kaum noch voran. Das für den Ausbau erstellte Verkehrsgutachten sieht das allerdings anders: nach den jetzt vorliegenden Zahlen hat der Verkehr in der Diezer Straße nach der Eröffnung der WERKStadt nur geringfügig zugenommen: zwischen 2005 und 2010 von 20 700 auf 20 800 Fahrzeuge am Tag. Auch nach Eröffnung des zweiten Bauabschnittes soll der Verkehr am Kreisverkehr nur um sechs Prozent zunehmen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Zahl des alten Gutachtens für das "Modellvorhaben sozialökologischer Verkehr" - 1993 befuhren demnach täglich 24 290 Kfz die Diezer Straße – rund 3500 mehr als heute. Diese Zahlen decken sich mit den Verkehrszählungen des Verkehrsministeriums, nach denen der Verkehr in der Diezer Straße in den Jahren vor der Eröffnung der WERKStadt kontinuierlich abgenommen hat.

Wenn aber der Verkehr in der Diezer Straße seit Jahren abnimmt, und der neu hinzugekommene Verkehr die Innenstadt, insbesondere die WERKStadt zum Ziel hat, dann entfällt eines der Hauptargumente für den Bau der Südumgehung - diese wird die Diezer Straße nicht wirksam vom Verkehr entlasten können.

Verkehrsgutachten

Das Verkehrsgutachten (Download auf der Internetseite der Stadt Limburg) stellt auf Basis der Zählergebnisse aus den Jahren 2005 und 2010 fest, dass "dort Verkehrszunahmen aufgetreten sind, wo außergewöhnliche Strukturentwicklungen stattgefunden haben. Der beeindruckendste Beleg dafür ist neben dem 1. Bauabschnitt der WERKStadt die Entwicklung am ICE-Bahnhof Limburg. Außerhalb von diesen Einflussbereichen war keine wesentliche Verkehrsentwicklung innerhalb der letzten fünf Jahre in der Innenstadt von Limburg zu beobachten. Aus diesem Grund wird als allgemeine Verkehrsentwicklung Stagnation angesetzt".

In der Summe aller Entwicklungen erzeugt der 2. BA der WERKStadt querschnittsbezogen im Planfall ein zusätzliches Verkehrsaufkom- men von ca. 3.200 Kfz/d. Die Mehrbelastungen auf der Diezer Str. im Bereich des Kreisverkehrsplatzes bewegen sich zwischen 450 (+ 2,2 %) und 700 Kfz/d (+ 3,4 %).

Das Straßennetz im Einzugsbereich der WERKStadt ist heute bereits sehr hoch belastet, die Knoten bieten dennoch - allerdings geringe - Reserven. Der 2. Bauabschnitt zur WERKStadt erzeugt ein zusätzliches Verkehrsaufkommen von ca. 3.200 Kfz/d (Querschnitt). Der Kreisverkehrsplatz Diezer Str. / Joseph-Schneider-Str. gelangt mit dem zusätzlichen Verkehrsaufkommen an den Einfahrten der Diezer Str. in den Bereich der Grenzleistungsfähigkeit.